Mein Geburtstag 2014

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Offener Brief an den Bürgermeister Kupietz

michael wagner
Pfarrer a.D.
Stadtrat

Verehrte Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat.

Unsere Regionalpresse hat den folgenden offenen Brief an Herrn Bürgermeister Kupietz nicht veröffentlichen wollen, können oder dürfen.
Aus diesem Grunde gebe ich diesen Brief Ihnen als E-Mail zur Kenntnis.


Sehr geehrter Herr Kupietz

Mehr Respekt, wenn ich bitten darf.
Sie sie sind in der letzten Sitzung des Stadtrates am 6. Juli 2010 aus der Rolle gefallen. Sie haben Herrn Hüther das Wort abgeschnitten, ihn zum Schweigen gebracht und damit Mundtod gemacht. Wieder einmal, so muss ich feststellen. Es ist leider nicht neu. Mal trifft es den einen Stadtrat, mal den anderen, auch eine ganze Fraktion. „Sie hamm se ja nicht alle“, “Sie haben ja keine Ahnung“. Herr Oertel wurde von Ihnen in der Presse als Schlaumeier bezeichnen. Zu Beginn der Sitzungsperiode äußerten Sie sich dahingehend, dass mit dem neuen Stadtrat eine „konzeptionelle Arbeit“ nicht möglich sei. ( FW 11.6.09) Ich selbst habe meinen Ohren nicht getraut, damals vor 1 1/2 Jahren, zur Bürgerfragestunde in der Multi-halle, wie Sie, Herr Kupietz mit den Stadträten (und anderen) umgegangen sind.
Leider haben wir Stadträte uns daran gewöhnt. Das ist schlimm. Nicht weil mal einer beleidigt ist, das kann vorkommen. Nein, es ist nicht sachdienlich. Es nützt unserer gemeinsamen Sache nicht.
Wir Stadträte sind die gewählten Vertreter der Bürger unserer Stadt, wir sind die Entscheidungsträger in dieser Stadt. Als solche vertreten wir natürlich verschiedene Ansichten und Interessen. Das muss auch so sein. Streit um der Sache willen ist notwendig. Rolle des Bürgermeister ist es, nach meinem Demokratieverständnis wenigstens, diese Interessen zur Sprache zu bringen, Denkprozesse anzuregen, sie zu moderieren, wie man heutzutage sagt, und dann Entscheidungen herbei zu führen und sie durchzusetzen. Wenn das nicht so wäre, dann hätten wir an oberster Stelle einen Fürsten. Aus guten Gründen haben unsere Urgroßväter den aber abgeschafft.
Es ist richtig: Wir Stadträte sind Laien in fast allen die Stadt betreffenden Sachfragen. Deshalb sind wir auf Fachleute, auf Autoritäten angewiesen. Wem allerdings ich vertraue, wer für mich Autorität ist, dies ist einzig und allein meine Sache. Sie, Herr Kupietz haben mein Vertrauen nicht mehr, was ich von Ihnen lediglich erwarte ist: Etwas mehr Respekt, wenn ich bitten darf.



Pfarrer a.D. Michael Wagner