Mein Geburtstag 2014

Mein Geburtstag 2014
Mein Geburtstag 2014

Wie geht`s weiter mit Jerusalem?

Eine jenseits von Schönfärberei und Schwarzsehen nicht einfach zu beantwortende Frage.
Jerusalem steh tauf der Kippe. So sehe ich das.  Es liegt an seiner Größe. Was eigentlich sein Vorteil ist, klein, überschaubar, handelbar, eben nicht zu vergleichen mit Dresden-Prolis, Leipzig-Grünau, Jena-Lobeda und wie sie alle heißen, das aber ist auch sein Nachteil. Wenn noch mehr wegziehen, noch mehr abgebrochen werden sollte, dann sinkt die Kaufkraft immer weiter, es wird noch weniger „los“ sein, der Stadtteil stirbt langsam.  Es bleiben zurück, ein Landratsamt, ein Gymnasium und eine Zweckoptimierte Multihalle. Die Pläne sehen anders aus. Im Stadtentwicklungsplan ist Jerusalem weiterhin ein Stadtteil mit allen seinen Einrichtungen. Das ist der Plan, die Wirklichkeit ist eine Andere. Ein Markt ist seit Jahren geschlossen, der zweite hat soeben geschlossen. Deshalb ja die Frage: Wie weiter mit Jerusalem?
Zunächst: Ich habe den Eindruck, einige Mitarbeiter der Stadtverwaltung, zum Glück nicht alle,  haben den Stadtteil Jerusalem längst aufgegeben. „Ach da ist schon viel zu viel investiert worden. Wir müssen uns auf die Innenstadt konzentrieren“. Sie meinen damit, sich auf das Programm -Stadtumbau Ost- beziehen zu können. Stimmt aber nicht. Auch dort ist die Rede davon, dass die Außenbezirke nicht vernachlässigt werden dürfen. Die, die Verantwortung tragen, die was zu sagen haben, müssen immer das Ganze sehen. Es geht in der Politik immer um Ausgewogenheit: Die Alten UND die Jungen; Die Wohlhabenden UND die, die der Hilfe bedürfen; Fußgänger UND die Autofahrer. Das lässt sich vortsetzen. Schon die DDR Planer haben das falsch gesehen, die haben Neubaugebiete entstehen lassen, damals Luxus,  und die Innenstädte? Wie sähe Meiningen ohne Wende aus?  Einen kleinen Einblick bietet die Altstadt. Also: Innenstadt UND Stadtteile, das darf kein Gegensatz sein. Sie müssen zusammengedacht werden.
Zweitens: Mit Neid blicke ich auf Dreißigacker. Da gibt es eine Menge Leute, die sich engagieren, die sich einbringen, die mitmachen. Und es passiert auch tatsächlich was. In Jerusalem sind das viel zu wenige. Das fängt schon bei der Wahlbeteiligung an. Meckern, das können die Meisten. „Die da oben müssen doch“, Die müssen überhaupt nicht, wenn ihnen nicht ab und an gesagt wird, manchmal mit Nachdruck, wo es lang gehen soll.  Wenn ich an das letzte Bürgerforum denke. Die Stadträte  aller Fraktionen waren  zugegen. Nur die Bürger von Jerusalem fehlten. Das ist nicht nur peinlich, das sagt auch viel aus über diesen Stadtteil.   Kulturabend über Jerusalem und seine, wenn auch kurze Geschichte, im Gymnasium. Die Beteiligung der Bürger gering. Nun wurde ein zweiter Verein gegründet, im Geheimen fast, der soll es richten. Mir scheint: Es gibt immer noch in irgendwelchen Gremien Leute die meinen, mit Geld lassen sich alle Probleme lösen. Zur Beruhigung kaufen wir uns eine Wachgeselschaft ein, die ist für die gefühlte Sicherheit. Für das Soziale machen wir ein Büro auf,  seht her, wir tun doch was. Die erste Frage ist aber doch: was ist NOTWENDIG für den Stadtteil Jerusalem, dann wer macht es, und an dritte Stelle was kostet das. Ich nenne drei Ziele. Alles muss getan werden, damit sich die Bürger von Jerusalem mit Ihrem Stadtteil identifizieren. Zweitens: schwierig genug, wie können wir sie bewegen, etwas für ihren Stadtteil und damit für sich selbst  tun. Das dritte Stichwort: Integration. Damit sind nicht nur ein paar Fremde, ein paar zugfreiste gemeint, die auch. Es sind zuallererst die, die mit unserem Wertesystem nichts anfangen können, also die, die Wände beschmieren beispielsweise. Wie gehen wir mit denen um, wie können wir sie integrieren?
Diese drei Punkte stelle ich zu Diskussion. Darüber sollten wir reden.